Ich staune immer wieder von Neuem, wie viele verschiedene Krippenfiguren es gibt. Besonders angetan haben es mir süddeutsche Krippen, in denen viele Figuren hinzugefügt werden, die in der Bibel nicht erwähnt sind. Es gehört aber zu diesen Krippen, dass sie alle zum Jesuskind kommen können und alle «irgendwie» dazugehören. Da kommen zum Beispiel Gänse vor; sie mahnen uns zur Wachsamkeit. Oder es gibt einen Meldeläufer, der die gute Nachricht in die Welt trägt.
In den adventlichen Morgenandachten, jeweils mittwochs, 6.15 – 6.45 h in der ungeheizten Kirche (Decken vorhanden) werden wir uns je einer Figur aus dem Krippenpersonal besonders zuwenden.
Am Heiligabend in der Familien-Weihnachtsfeier um 17 Uhr werden das Kamel und der Esel eine Hauptrolle spielen.
In der Christnachtfeier um 22 Uhr und im Weihnachts-Gottesdienst um 9.30 Uhr steht die traditionelle Weihnachtsgeschichte mit den «gewohnten» Figuren im Zentrum: das Kind in der Krippe, Maria und Josef, Hirten und Schafe.
Haben Sie eine Lieblingsfigur? Bei mir ist es so, dass ich seit Langem die Engel in den Krippen-Szenen ganz besonders liebe. Mit ihnen spüre ich die gute Macht, die über allem wacht. Aber es gehört zur Weihnachtsgeschichte, dass ab und zu eine Nebenfigur eine Hauptrolle bekommt. Ich erinnere mich, wie ich einmal wunderschöne Ochs- und Eselsfiguren anschaute und begriff, dass ihre Wärme, die sie quasi als «biologische Heizkörper» abstrahlten, vielleicht überlebenswichtig war. Oder als Extrem der anderen Art: Einmal hatte ich einen Funken Mitleid mit dem König Herodes. Er hat zwar viel Macht und Reichtum, aber seine machtbesessene Grausamkeit verhindert, dass erden Weg zu seinem Weihnachten findet. Eine tragische Figur!
Die Adventszeit lädt uns ein, aufmerksam zu sein. Wer weiss, welche Figur uns dieses Jahr wichtig wird? Ich würde mich freuen, wenn Sie mir von Ihrer Lieblingsfigur erzählen!
Pfr. Ivar Siffert
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